Mein World Trip - 23. Neuseeland 2

Oh mann, dieses Land is landschaftlich wirklich unglaublich. Hier gibt´s so viele unterschiedliche Naturspektakel, die man innerhalb eines Tages sieht, dass man das danach gar nicht alles wiedergeben kann. Jetzt sind wir zum Beispiel grad mit dem Bus unterwegs zum Franz Josef Glacier (Gletscher), und man kann da morgens im Schnee Ski fahren, und is nach 1-2 Stunden Fahrt am Strand und kann da schwimmen gehen.

Und Sorry, dass das hier 10 Tage gedauert hat, bis der Beitrag hier kommt, aber ich hab die letzten 2-3 Tage die Beine n bisschen hochgelegt und „Urlaub“ gemacht. Denn auf Dauer ist dieses ständige lange Bus fahren schon anstrengend, deshalb war ich die letzten 5-6 Tage an ein und demselben Ort, und zwar im Paradiso Hostel in Nelson. Das war das bisher beste Hostel, in dem ich sowohl was Australien, als auch Neuseeland betrift, war. Es war günstig, es waren fast ausnahmslos junge Leute da, es gab kostenloses Frühstück, nen Pool, n Volleyballfeld, ne Sauna und n Spa-Pool…war wie Urlaub, und das für 23 $ am Tag, also knapp 13 €. Dazu war´s halt noch in Nelson, und das is Neuseelands Sonnenstadt. Am letzten Tag war der Himmel grau, aber die anderen 5 Tage schien ununterbrochen die Sonne.

Allerdings war ich davor auch noch woanders, nämlich im Tongariro National Park und in Wellington, NZ´s Hauptstadt. Im Nationalpark hab ich die ganzen Landschaftsfotos gemacht, die im ersten Neuseelandalbum drin sind. Leider können Fotos das nicht zu 100% einfangen, was man da sieht, aber ich glaube, dass man schon nen recht guten Eindruck davon gewinnen kann, wie´s in Tongariro aussieht.




Wir haben nen 8 Stunden Hike gemacht, und sind insgesamt knapp 20 km gewandert. Hört sich ganz schön lahm an, aber das ging halt über Felsen, steile Hügel und insgesamt über 1300 Höhenmeter. Am Anfang war´s alles noch recht flach, aber nur mit Felsen und Grünzeug aufm Boden, deshalb musste man stark aufpassen, wo man hintritt…und das war schwierig, weil man eig die ganze Zeit nach rechts und links gucken muss, um die Landschaft einzufangen. Man fühlt sich tatsächlich wie Frodo, und denkt, dass hinter dem nächsten Stein n Hobbit oder n Oark gesprungen kommt, weil das ungelogen aussieht wie bei Herr der Ringe. Und das verrückte ist, dass der höchste Punkt bei diesem Tongariro-Crossing der Mount Doom ist, also der Berg, in den Frodo im dritten Teil den Ring ins Feuer schmeißt. Leider war da oben Nebel und meine Wanderpartnerin und ich spät dran, deshalb sind wir nich hoch…aber ich stand immerhin davor. Trotzdem waren wir ziemlich weit oben, und da das alles ein Riesenvulkan ist, gibt´s oben viele kleine Nebenkrater, und in einigen von denen sammelt sich seit 1000en Jahren Wasser. Super klares, überragend smaragdfarbenes Wasser, und dazu Schwefelgeruch…wahnsinnige Kombination, und super schön azuschauen. Dazu aber auch hoch gefährlich, da ein-zwei Meter neben einem der Abgrund is, ohne irgendwelche Fangzäune oder so. Ich will nich wissen, wieviel Leute sich hier schon ernsthaft verletzt haben, denn allein ich hab schon drei Leute gesehen, die gestolpert und hingefallen sind. Zwar nix passiert außer Schürfwunden, aber trotzdem riskant. Man muss auch dazu sagen, dass der Berg ne recht große Touristenattraktion ist und jeden Tag grob überschlagen 500-1000 Leute diesen Hike machen, deshalb wird da denk ich schon häufiger mal was ernstes passieren, wenn selbst ich als halbwegs Trainierter da Probleme habe.  Aber diese Wanderung lohnt sich eben auch, weil man krasse Aussichten hat, und das Gefühl aufkommt, durch drei oder vier Klimazonen zu laufen. Oben war so gut wie keine Vegetation, nur Steine und Felsen. Beim Runterlaufen waren überall Gräser, und ganz unten Regenwald…und zwischendurch immermal wieder kleine Wasserfälle. Naja, also soviel dazu, muss man auf jeden Fall gemacht haben.

Danach ging´s dann nach Wellington, und da bin ich insgesamt drei Tage geblieben. Leider hab ich von der Stadt nich viel gesehen, da es an 2 von 3 Tagen geregnet hat, aber am dritten Tag, also Abreisetag, schien zum Glück die Sonne…und das war echt top, denn da wir mit der Fähre rüber sind, konnte man quasi Oben-Ohne auf dem Sonnendeck fahren und die überragende Hafenausfahrt im Norden bzw die noch bessere Inseleinfahrt im Süden geniessen und einfangen. Die Fahrt hat 2-3 Stunden gedauert, und im Süden war´s zu schön. Hab unzählige Fotos gemacht, die aber alle nich das wiedergeben, was man gesehen hat. Hab auch n Video gemacht, da kommt das halbwegs rüber. Rechts und links Hänge mit Felsen und Wald und alles grün, an der Küste einsame kleine Buchten, manche mit Segelbooten davor, und hinten und vorne das weite Wasser.

Die erste Station im Süden war wie gesagt Nelson, und hier blieb ich halt n paar Tage. Gleich am zweiten Tag bin ich mit Frank (der andere auf den Fotos) im Abel Tasman Park Kajak gefahren…und dieser Nationalpark hat den Ruf, dem Paradies recht nah zu kommen. Hab zwar keine Ahnung, wie das Paradies aussieht, aber in Abel Tasman war´s echt krass beeindruckend.




Mit dem Kajak konnte man zu Inseln paddeln, und bei der einen, wo wir waren, sah´s schon verdammt paradisisch aus. Feiner weißer Sand, und im Strand Steine und Holzäste…wie inner Werbung. Allerdings immer nur bis 12.00 mittags, denn dann kommt die Flut und der Strand is weg. Und ne andere Bucht war noch geiler, richtig abgelegen und versteckt hinter nem Felsen. Leider war ich mitm Kerl unterwegs …

Naja, egal, hat insgesamt 6 Stunden gedauert unser Trip, und danach waren wir ordenltich k.o, weil Kajak auf Dauer, und dann noch im Meer mit Wellen und gegen die Strömung, ganz schön auf Schultern und Bizeps geht. Sonst waren wir in Nelson noch beim „centre of NZ“, also beim geographischen Mittelpunkt Neuseelands. Viel mehr außer in der Sonne liegen, Wasser-und Volleyball spielen und chillen haben wir nicht gemacht.

Gestern ging dann der Bus nach Greymouth, und die Fahrt dahin ging immer schön entlang der Tasmanischen See im Westen. Auch wieder so beeindruckend und schön, wie die Küste hier aussieht…alles unberührt, nicht touristisch ausgeschlachtet, und einfach nur natürlich. Wir haben bei den sog. Pancake-Rocks (Pfannkuchen) n Stop eingelegt, und sind da 30 Minuten langgelaufen.




Schon verrückt, weil die Küste hier nicht einfach aus Felsen besteht, sondern diese Felsen aus irgendeinem Grund aussehen wie gestapelte Pfannkuchen. Abends in Greymouth haben wir ne Brauereibesichtigung gemacht, die war aber nicht so gut. Und schade ist, dass die Brauerei jedes Mal neue Flaschen herstellt und es hier kein Pfandsystem gibt. Komischerweise hab ich in Neuseeland, wenn ich in der Natur oder auf der Straße Müll oder irgendwelche Verpackungsreste sehe, ein ganz unwohles Gefühl was Recycling und Sauberkeit angeht. In Deutschland ist mir das zwar nicht egal, aber man hat sich irgendwie dran gewöhnt, dass in der Stadt Kippenstummel und Mc´s Tüten rumliegen…in Neuseeland ist das aber zum Glück nicht stark ausgeprägt. Außerdem sind glaub ich 2/3 des Landes durch Naturschutzgebiete und Nationalparks geschützt, was wirklich sehr gut ist. Denn, Greenpeace-like wie´s klingt, aber diese Schönheit zu verschmutzen bzw. zu zerstören wäre echt ne Schande. Ich kann euch nur empfehlen, hier her zu kommen, und euch diese wunderschöne Land anzugucken, bevor irgendwo vor der Küste n Öltanker sinkt und viel kaputt macht.

Jetzt sind wir wie gesagt grad auf dem Weg nach Franz Josef zum Gletscher, und auf dem Weg ärger ich mich eigentlich wieder, dass ich vorm Laptop hänge, denn draußen siehts wiedermal viel zu cool aus. Ich wie nicht, über wieviele Schmelzwasserflüsse wir schon gefahren sind, aber das ist wirklich einmalig.

In Franz Josef selbst kann man Gletscherwanderungen machen, aber mal gucken, ob mir die 155 $, die der Spaß kostet, das wert sind…




...denn das ist jetzt auch mal n Kritikpunkt an NZ bzw am Magic Bus, aber man muss für jeden Spaß, den unser Bus (der langsam eher wie ne Kaffeefahrt wirkt) anfährt und der irgendwie mit Natur zutun hat, bezahlen. Was das angeht, wäre ein Miet-Van auf jeden Fall besser gesehen, weil man anhalten kann wo man will, und nich auf den Busfahrer angewiesen wäre. Allerdings wäre das für 4 Wochen zu teuer (round about 2.000 $), deshalb is das schon ok mit dem Magic Bus.

01.02.2011, 11.15, Bus Greymouth-Franz Josef

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